Schon seit Monaten häufen sich diese Anfragen bei SEO-Agenturen: „Bitte optimieren Sie uns bei Google auf die ersten Plätze. Wir möchten aber nur bei Erfolg bezahlen.“ Oder: „Wir zahlen, wenn unsere Seite bei Google vorn erscheint und dort bleibt.“ SEO auf Erfolgsbasis. Ist das das Modell der Zukunft für Suchmaschinenoptimierer? Ich habe den Selbstversuch gemacht.
Performance-SEO: wie alles begann
Es begann mit kleineren und kleinsten potentiellen Kunden. „Lassen Sie uns gemeinsam wachsen.“ So lautet ein halbwegs cleverer Versuch, kostenlose SEO-Leistungen zu bekommen. Andere gingen platter vor: „Am Geld soll es nicht scheitern. Zurzeit haben wir noch keines, aber wenn wir bei Google oben sind, zahlen wir.“ Selbst börsennotierte Konzerne gaben „Erfolgsparameter“ vor – ab einer bestimmten erreichten Position in den Suchergebnissen sollte Geld fließen. Eine zweifelhafte Geschäftsanbahnung, vor allem im SEO-Verständnis von Google.
Ich kann diesen Trend sogar recht gut verstehen: Für viele Unternehmen ist es nicht einfach, eine gute SEO-Agentur von einer schlechten zu unterscheiden. Nach wie vor gibt es einige schwarze Schafe. Und auch solche SEO-Dienstleister, die es nicht mal böse meinen, aber wenig bis gar nichts von dem Job verstehen. Klar, dass die Unternehmen sich gegen diese ebenso junge wie unübersichtliche Branche absichern möchten. Erfolgloses SEO soll kein Geld kosten. Logisch auch, dass es bei den „Performance-Modell„-Anfragen ausschließlich um das Erreichen bestimmter Positionen für bestimmte Keywords geht. Viele Firmen haben einfach nicht das SEO-Wissen, um Tiefe und Umfang notwendiger SEO-Kampagnen einschätzen zu können, wie auch folgendes Beispiel zeigt.
Erfolgs-SEO wird zum Trend
Da geht es in einem Pitch für ein internationales Web-Unternehmen respektabler wirtschaftlicher Größe doch tatsächlich um die „Ausschreibung“ von 10-15 Keywords – Bezahlung auf Performance-Basis, versteht sich. Klar, es handelt sich um Shortheads mit Suchvolumen. Aber 10 Keywords – und das bei einer Domain, die den Löwenanteil des Traffics bei guter Conversion über Hunderttausende Longtail-Keywords zieht? Experten verkneifen sich hier jetzt ein mattiertes Grinsen, wenn sie es gut meinen. Natürlich gibt es SEO-Agenturen, die den Performance-SEO-Trend mitmachen. Und das sind nicht nur Einzelkämpfer, die jeden Auftrag mitnehmen wollen und müssen. Sondern auch größere Agenturen – und gute noch dazu.
Was SEO-suchende Unternehmen bei Ihren Erfolgsmodell-Anfragen nicht bedenken ist, dass viele Arbeitsstunden investiert werden müssen, um eine große Website technisch perfekt aufzustellen. Es klingt verrückt, aber ja, meine Kollegen die solche Projekte umsetzen, wollen sofort bezahlt werden. Und nicht erst bei Erfolg. Außerdem müssen in der Regel unzählige passende Texte recherchiert, redigiert und publiziert werden, um Erfolge nachhaltig sichtbar zu machen. Autoren, die Ihr Geld erst Monate später, wenn überhaupt einfordern, sind mir nicht bekannt.
Keine Sorge, ich bin nicht skeptisch, was den Erfolg guter SEO-Maßnahmen angeht. SEO ist der stärkste Hebel im Online-Marketing. Wenn er denn mit vereinten Kräften umgelegt wird. Aber jede SEO-Agentur kennt auch die zähe Seite eines Auftrages: Konzept erarbeitet, aber es hapert an der Umsetzung. Oder: Umsetzung erfolgreich, Traffic läuft, aber es hapert an der Conversion. Liegt das nun am SEO? An der Dienstleistung oder dem Produkt?
SEO auf Erfolgsbasis – meine Meinung
Die Idee der Bezahlung bei Erfolg finde ich im Prinzip wirklich spitze. Ich habe es im Selbstversuch auch gleich ausprobiert. Gestern Abend im Kino zum Beispiel. Der Action-Thriller klang viel versprechend – ich wollte natürlich erst bei Gefallen zahlen. Und musste einen Sicherheitsmann niederschlagen, um ohne Ticket in den Saal zu kommen. Ich hätte hinterher auch wirklich gezahlt, denn Geld ist ja kein Problem. Aber ehrlich – der Streifen war Dreck.
Heute morgen – umsonst Brötchen geknabbert. Die Bäckereifachverkäuferin schaute nur kurz traurig, als ich sagte, diese pappigen Gips-Wecken osteuropäischer Teiglinge könne ich nun wirklich monetär nicht honorieren. „Na, Anwalt eingeschaltet?“, fragte meine Frau dann nach dem Frisörbesuch. Ich bin sofort wieder hin und habe meine Kohle für die letzten drei Male zurückgeholt. Das glänzende Rasiermesser half.
Auch der letzte Urlaub im Süden war zwar nicht schön, aber billig. „Keine Sonne, keine Kröten“, quakte ich. Das musste mein Reisebüro erstmal kapieren. Und die Betten im Hotel waren darüber hinaus ernsthaft zu hart. Merkte ich erst nach zwei Wochen, aber es gab ja andere Gäste, die zahlten. Genug Geld im Hoteltresor für meine Rückerstattung.
Ganz anders beim Arzt – ich überwies das Honorar nach kompetentem Einsatz vollumfänglich. Denn der Infekt dauerte dieses Mal nur sieben Tage, keine ganze Woche.
Leider liege ich nun auch mit einer großen Suchmaschine ein wenig im Clinch. Ist doch klar: warum soll ich die SEM-Kampagne zahlen, wenn am Ende kaum ein Besucher die Affiliate-Produkte kaufen mag? Mensch, dieser Suchriese hat doch die Kohle. „Lass uns gemeinsam wachsen“, rufe ich über den Atlantik. Ich hoffe auf eine baldige Antwort.
Allzu lange warten will ich aber nicht. Jetzt möchte ich einen TV-Werbespot für meine Firma in Auftrag geben. Und irgendwie freue ich mich schon darauf, wenn trotz Schaltung fünf Sekunden vor der Tagesschau kein neuer Interessent SEO bei mir anfragt. Warum? Na, der Spot ist dann umsonst, Pardon, kostenlos. Und die potentiellen Neukunden wollen SEO doch eh‘ nur auf Performance-Basis…
Vielen Dank für den wieder mal sehr amüsanten Artikel. Auch mir ist in vielen Jahren Agenturleben das ein oder andere „unmoralische“ Angebot zum Thema Entlohungsmodell unterbreitet worden – allerdings hier im Direct Mail Sektor. Besonders lustig wurde es, wenn ich im Gegenzug vom Auftraggeber absoluten Gehorsam in der Artikelauswahl , -zusammenstellung und Preisrange ausgebeten habe. Da wurden die Herren meistens ziemlich blass und haben sich dann doch für die reguläre Rechnungsstellung entschieden… Wer aber an diesem – aus meiner Sicht – ruinösen Wettbewerb mitmachen möchte: Bitte schön, dann aber ohne stöhnen.
Du hast recht: hart bleiben. Es sind ja oft auch diese Firmen, die dann mit absurd niedrigen Budgetvorstellungen ins Rennen gehen wollen. Das betrifft sowohl die KMUs wie auch große Konzerne. Dann soll es doch lieber wieder der Nachbarsjunge des CEO machen… 😉
Abgesehen davon, dass es für den Auftraggeber extrem gefährlich ist. Wenn man nur nach Erfolg bezahlt wird, ist die Qualität unwichtig. Ich will nicht wissen, was man sich dabei für Links einfängt.
Ich kann solche Ansätze wirklich nicht empfehlen, und zwar aus Kundensicht. Eine Agentur hat so kein Interesse nachhaltignzu arbeiten, und wird es deshalb auch nicht tun. Man bekommt halt was man bezahlt.
Wie wahr, wie wahr.
Perfekt finde ich eine Mischung aus Fixem Monatlichem Budget um die Unkosten zu decken und einem variablem Anteil bei Erfolg.
Ich kann auch diese teilweise schwachsinnigen rufe nach bestimmten Keywords nicht mehr hören, was zählt ist doch nur der Qualifizierte Traffic der auch brav convertiert. Also Leute, lasst euch ein passendes Keywordset zusammenstellen und kommt nicht mir dem Ruf nach ultra- krassen Shortheads an die am Ende eh lausig konvertieren wenn man Pech hat 🙂
Es wäre wunderbar, Jens, würdest Du das Deinen Brüdern und Schwestern in den anderen AGs einflüstern. 😉
Ach ja, dass wäre ein Traum. Wenn ich nach Erfolg, also vorher/nachher bezahlt würde. Dann wäre ich bereits im Ruhestand und meine Harley stünde poliert im 2ten Wohnzimmer.
Aber in diesem des Fall des tollen Erfolges kommt dann „Aber wir haben doch mitgeholfen…“ Ja, verdammt es geht ja auch um Eure Firma. Lustige Ideen gibt es…
Fein wäre es nach einem Jahr zu schauen, – was hat es gebracht? Auch beim SEO macht den letzten Meter das Produkt des Kunden, ganz genau wie in der Werbung. Wir öffnen die Tür, wenn die Qualität beim Kunden dann klemmt, ist kein Kraut gewachsen.
Daher durchsetzen bei der Qualität bleiben stoisch wie ein Esel. Wer billig sucht, ist selbst billig und dann bitte einen Studenten suchen, der mal etwas drüber gelesen hat. Alternativ schaut unter myhammer.
Wer Rosinen vergräbt, erntet am Ende niemals Ananas. Aber die „Günstigen“ wird man nach einem Jahr eh nicht fragen können…da machen die lange etwas ganz Anderes.
In diesem Sinne
Sehr cooler Artikel und so war.
Ich finde den Artikel super!
Zum Thema selbst: Ich glaube einen wichtigen Punkte hast du damit angesprochen, was im Vorfeld von SEO-Maßnahmen alles nötig ist und dass auch andere Personen wie Texter, Grafiker etc. bezahlt werden müssen. Die haben Ihre Leitung ja auch ggf. schon erbracht.
Analysen und die technischen Vorbereitungen, all das ist Arbeit und kostet Zeit und somit Geld.
Dass man über eine „Erfolgsvergütung“ im Sinne eines (langfristigen) Bonuses nachdenken kann ist ja eine Sache und hier gäbs bestimmt auch Möglichkeiten, aber eine reine leistungsbezogene Vergütung ist aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.
Was Jens zum Thema Qualität sagt: Da stimme ich zu, da ich auch die Gefahr sehe, dass manche es auf einen kurzfristigen Erfolg aufgrund des Bonuses anlegen könnten. Da knallt es dann irgendwann.
Amüsanter Artikel, da fehlt nur noch dieses Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=R2a8TRSgzZY
Hola aus Mallorca!
Spannender Artikel, trifft der doch die Seele der Verbraucher, auch wenns den SEO´s nicht gefällt! Zugegeben, diese Ausbeuter Mentalität der BLUE Chip Unternehmen nervt extrem! Zudem sind die aus unserer Sicht für weit mehr vverantwortlich mit ihrer “ alles wollen, nix bezahlen dafür Mentalität!“
Trotzdem muss man verstehen das der NORMALO Betreiber einer Website, der mit SEO nix am Hut hat nicht die geringste Chance hat zu sehen was eine SEO Agentur drauf hat!
Das ist absolutes stochern im trüben! So haben wir mehrere tausend Euro für so einen Blubberer ausgegeben 😉
Ergebnis könnt Ihr am Page Rank gerne ablesen 0/10! Es wurden teure AD Words Kampagnen geschalten, das war alles! -.-
Ergo wäre die Branche gut beraten ein spezifiziertes Berufsbild oder eine Art legitimierte Checkliste aufzulegen die die üblichen Qualitäts Standards der Branche umfasst, falls möglich 😉
Wir persönlich würden sogar ein Beteiligungsmodell am Gesamtumsatz anbieten wenn wir sicher sein könnten eine TOP Agentur die lange dabei ist und zuverlässig arbeitet an Bord zu haben!
Dann wäre WIN WIN gesichert.
Das wir als Unternehmen den maximal Umsatz fahren wollen sollte klar sein 😉
Nach den gemachten Erfahrungen sind wir aber mal skeptisch, skeptisch und nochmals skeptisch um nicht erneut einem Blubb Blubb aufzusitzen der uns Geld, Zeit, und viele Nerven kostet!
Zudem ist die extrem mangelnde Transparenz der Branche natürlich „schwierig“ für Laien zu akzeptieren wenn Rechnungen im 5 stelligen Bereich daherkommen aber nicht klar ist, was hat wer wie warum gemacht und ist alles legal von statten gegangen? 😉 *siehe Treads zur Abstrafung von SEO Agenturen und deren Kunden -.-“ 😉
Wer will schon gern sein Unternehmen durch Fehler einer SEO Agentur in den Sand setzen? 😉
Ich denke auch das sollte bei obiger Diskussion sachlich und fair beleuchtet werden!
Evtl wären neue Konzepte durchaus eine für alle Seiten lohnende Sache!
Greez
Miguel
Hi Miguel,
genau in diesem Spannungsfeld liegen die Probleme, schön auf den Punkt gebracht. Das Beteiligungsmodell über den Umsatz kann in der Tat sehr interessant sein und hört sich in der Theorie prima an. Allerdings ist so etwas für eine SEO-Agentur wie eine Venture Capital-Beteiligung beim Kunden. Wenn eine Agentur zum Beispiel parallel ein dreistellige Anzahl an Kunden aus diversen Bereichen hat, ist die Umsatzbeteiligung eher ein Vabanque-Spiel. Denn: Da können noch so tolle Positionsverbesserungen und Traffic-Zuwächse generiert werden – wenn die Dienstleistungen oder Produkte des Kunden nicht hochkompetitiv im Wettbwerb stehen, wird es nichts mit einer lohnenden Umsatzbeteiligung. Soll eine SEO-Agentur jetzt für jeden Kunden eine aufwändige, teure und zeitraubende Due-Diligence durchführen, Wettbewerbsanalysen fahren, sich im Fashion-E-Commerce, Technikhandel, Hotelgewerbe, FMCG-Bereich perfekt auskennen und Umsatzpotentiale zielsicher einschätzen? Würde ein SEO-interessiertes Unternehmen alle notwendigen KPIs und Unternehmenszahlen offenlegen? Ich zweifle ja ein dieser Striptease-Bereitschaft. Die Investition in künftige Erträge des Kunden mag ja im Einzelfall denkbar sein – als DAS Geschäftsmodell taugt es sicher nicht.
Hi Michael, zu Deinem letzten Kommentar kann ich Dir nur recht geben. Auch dieses odell haben wir versuchsweise gefahren und sind da bei einem Blue-Chip Kunden voll auf Eis gefahren. Die Unternehmenszahlen und KPIs wurden nur sehr rudimentär und nach massiver Nachfrage zur Verfügung gestellt. Natürlich war die Ausschüttung nur minimal und das Gegenseitige Vertrauen war dadurch auch ziemlich angeknackst. Rumgekommen ist also dabei nichts und die Kundenbeziehung war quasi auch dahin. So macht „Geschäfte machen“ wirklich keinen Spaß. Aber wir haben daraus gelernt und lassen die Finger davon 🙂
Mir ist durchaus bekannt, das einige Seo`s solche Abrechnungsmodelle schon freiwillig anbieten.
Meines Erachtens nicht sehr sinnvoll – sowohl für den Seo als auch für den Kunden. Wird der Linkaufbau nachhaltig angelegt, so profitiert nur einer – der Kunde – und der Seo ist nur so lange im Boot wie vertraglich vereinbart.
Mir ist dieser Beitrag viel zu plakativ, besonders hinsichtlich der bemühten Vergleiche am Schluss.
Wir arbeiten gerne und viel auf Performancebasis. Allerdings sehen wir uns den Partner vorher möglichst genau an, und sagen öfter Nein als Ja. Denn wenn dann muss der Shop und die Risikobeteilgung stimmen. Sprich: Wir erlauben uns dann auch etwas mehr bekommen zu wollen, wenn es klappt. Und wenn es klappt, und wir (SEO´s) einen guten Job machen, dann bleibt der Kunde (i.d.R.) auch lange zufriedener Kunde.
Das bedingt u.a. auch Strukturen die das abbilden können. Und nicht zuletzt Kudenbeziehungen die auf gegenseitigem Vertrauensvorschuss bedienen.
Wir machen das gerne. Das andere das nicht gerne tun kann ich verstehen, nicht zuletzt aber aufgrund der genannten Unsicherheiten und vielen SEO-Quacksalber ist es ein MIttel um mittel- bis langfristig spannende Accounts aufzubauchen. Natürlich immer mit einem gewissen Risiko. Dieses will aber bei Erfolg entlohnt sein ;o)
Hi Ralf,
plakativ ist ein feines Kompliment für einen alten BILD-Hasen. Vielleicht hätte ich doch noch ein zartes „Glosse“ in die Tasten hauchen sollen. 😉
Wunderbar, wenn eine Agentur nur Kunden aus dem E-Commerce-Bereich hat, deren Geschäftsmodelle alle gleichermaßen gut funktionieren. Sobald man sich allerdimngs mit den Nestlés, Danones, L’Oréals und Co. dieser Welt beschäftigt, ist’s schnell vorbei mit Kuschel-Seo. Wie man sich da erlaubt, „etwas mehr bekommen zu wollen“ ist bestimmt das eigentliche Geheimnis, nach dem die Branche schon seit Jahren sucht.
Guter Artikel, ich denke auch, dass die Idee bzw. der Ansatz theoretisch gut sind und jeder Kunde das sofort versteht. Das ist in etwa wie wenn man 25% des eingeparten Budgets als Honorar will – nur umgekehrt. Dann muss der Kunde vermeintlich nichts riskieren und nicht in Vorleistung gehen.
Aber praktisch ist dieser Ansatz aus meiner Sicht mehrfach nicht sinnvoll umsetzbar. Das beginnt beim Finden der optimalen Keywords und endet beim Verhalten ab Erreichung von Platz 9. Vorher fühlt sich der Optimierer unfair behandelt, nacher fühlt sich der Kunde abkassiert. Aus meiner Sicht kann das nicht gut gehen.
Generell stimme ich absolut zu, dass eine Zahlung auf reiner Erfolgsbasis kaum umzusetzen ist. Volle Rendite bei Null Risiko klappt nunmal nicht, dass haben die Banken zum Beispiel schon lange erkannt und durchgesetzt 😉
Ich denke, das von Arne vorgeschlagene Modell (Fixgehalt + erfolgsabhängige Bezahlung) ist das einzige, was beiderseitig fair umzusetzen ist.
Trifft voll ins Schwarze und ist amüsant zu lesen. Danke
Hallo Michael,
was Onpage SEO Maßnahmen und Konzeption angeht gebe ich Dir Recht, dass es schwer ist erfolgsbasierte SEO Vergütungsmodlelle umzusetzen. Aber beim Linkaufbau sehe ich es etwas anders. Wir arbeiten schon seit längerem mit erfolgsbasierten Vergütungsmodellen bei der AdWords Betreuung und testen derzeit mit 1-2 Kunden auch bei Offpage SEO erfolgsbasierte Modelle. Es als Agentur kategorisch auszuschließen halte ich für nicht richtig. Die Möglichkeit erfolgsbasierter Vergütungsmodelle und die Vertragsbedingungen müssen je nach Kunde in Betracht gezogen werden können. Arndts Vorschlage der Mischvergütung finde ich deshalb nicht schlecht und wird von uns auch bereits gemacht.
Mit ganz neuen Kunden bei denen man z.B. keine Conversionrates kennt würde ich mich auch nicht auf ein solches Modell einlassen, aber arbeitet man schon länger mit Ihnen zusammen und ist überzeugt vom Potential dann bin ich Freund davon.
Hallo Olaf,
absolut richtig. Triftt ja genau meine Meinung. Es gibt sicher Kunden, mit denen eine engere Kooperation sinnvoll sein kann. Es geht bei den erfolgsbasierten Modellen aber nicht nur um Positionen, sondern um signifikante Steigerungen der Erlöse. Um hier eine kluge Einschätzung geben zu können, muss man schon eine Due-Dilligence-Prüfung machen. Abgesehen von dem unverhältnismäßig hohen Aufwand lassen sich die meisten Unternehmen gar nicht so tief in die Karten schauen. Und eine SEO-Agentur ist meiner Meinung nach kein VC-Geber…
Ein richtig schöner Artikel und trifft voll ins Schwarze. Ich lehne erfolgsabhängige Vergütung kategorisch ab. Klare und transparente Leistungen, die auch nachhaltig zum Erfolg führen müssen meiner Meinung nach von Anfang an entsprechend honoriert werden. Ich habe mein eigenes unternehmerisches Risiko zu tragen, wieso sollte ich das der Unternehmen ebenfalls tragen müssen? Übrigens vertete ich auch eine ähnliche Meinung bei Pitches, ohne ein angemessenes Pitchhonorar. Leider gibt es noch viel zu viele Agenturen/Dienstleister die jeden Auftrag mitnehmen wollen und müssen.
Bei uns sind die SEO-Maßnahmen meist nur ein Teil der gesamten Marketingaktivitäten. Ich arbeite bei der Rechnungsstellung daher mit einem fixen Anteil je nach unserer erbrachten Leistung und einer erfolgsorientierten Komponente, wenn die vereinbarten Ziele erreicht sind. Damit können die Kunden erfahrungsgemäß gut leben.
Kann meinen Vorredner nur zustimmen:
– Toller und irgendwie ehrlich geschriebener Artikel!
SEO-Angebote auf Erfolgsbasis scheint mir als Solches eine sehr vernünftige Sache zu sein. Wieso? Weil das Internet und der genannte Suchriese schon sehr dynamisch wirkt und nicht jede SEO-Agentur sich in das jeweilige Thema sorgfältig einarbeitet und „up2date“ ist.
Eine Seite mit den verschiedensten SEO-Agenturen mit Erfahrungsberichte wäre vielleicht noch sehr interessant?
Gruss
Generell steigen bei solchen Erfolgsmodelle, meiner Erfahrung nach, oftmals besonders die schwarzen Schafe und blackhat-Seos ein. Für einen ernsthaften Seo ist die Arbeit für Kunden doch stets auch die Absicherung eines gewissen Risikos beziehungsweise der schnellere Erhalt des Geldes. Wenn das Projekt erst einmal oben ist, kann der Seo in vielen Fällen auch allein mit dem jeweiligen Projekt das notwendige Geld einnehmen – dann wird kein Kunde mehr gebraucht … 😉 Daher ist die Frage doch eher: Wie will ein Kunde mit einem solchen Modell einen ernsthaften Seo finden?
*lach*
Danke, habe den Artikel gerade über Xing gefunden – und muss zugeben, hatte schon kurz den Gedanken morgen beim Brötchen holen auch mal mein Geld zurückzufordern.
Aber nachdem ich ja Gott sei Dank auf solche Kunden nicht angewiesen bin, werde ich auch meine Brötchen gleich bezahlen.
😉
Birgit
Herrlicher Artikel mit 100% Spaßgarantie. Aber mal ernsthaft: Das geschilderte Modell wird von einigen in der Branche wirklich praktiziert. Rein betriebswirtschaftlich eher nicht empfehlenswert, aber scheinbar dennoch verbreiteter, als man denkt…
Sehr gut geschriebener Artikel :). Hast du es deinen Kunden auch auf die Art erklärt? 😀 ICh werde es beim nächsten mal versuchen 😉
Hallo Christoph, aber sicher! Und glaub es oder nicht – diese Interessenten sind – natürlich mit Ausnahmen – dennoch zu Kunden geworden.
Solche SEO -Angebote auf Erfolgsbasis bzw. der Wunsch nach solch einer Regelung resultiert doch aus der Masse der schwarzen Schafe, sprich den unseriösen SEO Agenturen. Da kann man Kunden schon verstehen, dass sie erst bei Erfolg zaheln wollen, doch sie dürfen nicht vergessen, dass hinter einem SEO Dienstleister auch immer eine Existenz steckt, die mit solchen Modellen gefährdet wird.
Es sollte eher angestrebt werden seriöse SEO Agenturen auch als solche zu kennzeichnen, damit der Kunde gleich weiß, dass er es mit einem Profi zu tun hat. So lange sich jeder pickelige Schüler SEO-Experte nennen darf, wird es diese Problematik weiterhin geben.
SEO auf Erfolgsbasi. Würde ich sofort machen. Zu jedem erdenklichen Keyword. Bin mir allerdings sicher, dass keiner meine Preise akzeptiert.
Ich musste beim lesen grinsen, weil es so wahr ist.
Gut geschrieben und auf den Punkt gebracht.
Interessanterweise scheint diesem Trend nun aber langsam die Luft auszugehen.
Gott sei Dank.
Ich frage mich, wieviele der Kollegen so einen Blödsinn wirklich mitmachen konnten. Ich tippe mal auf diejenigen die so manchem Kunden immer wieder beweisen müssen, das sie wirklich die „allergrösten“ in ihrem Fach sind.
Welch ein „narzistisches“ Fehldenken.
Das ist ja wirklich ein gängiger Trend in der SEO-Branche. Solche vereinbarungen können auch für die Agentur wirklich positiv sein, da die erzielten Erträgenatürlich höher sind als bei Abrechnugn nach Links. Da viele Kunden gerne probieren abzuspringen sobald sie einen akzeptablen Ranking-Stand erreicht haben und dafür auch vor ausserordentlichen Kündigungen von Verträgen nicht zurückschrecken, bleibt es ein gefährliches Geschäftsmodell. LG, Maike
Warum sollte sich das nicht für beide Seiten lohnen? Und warum soll der Kunde immer in Vorleistung gehen? Bei einfachen Suchwörtern sollte das doch kein Problem sein. Das macht eine Agentur nur seriöser!
Warum der Kunde in Vorleistung gehen soll? Weil er eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, die den Dienstleister Zeit und Wareneinsatz kostet. Wie bei einem Maler. Wie bei einem Bäcker. Wie eine Anzeigenkampagne in einer Zeitung. Und weil die Dienstleistung bezahlt werden muss. Hat das Brötchen nicht geschmeckt, der Maler mies gepinselt, die Anzeigenkampagne nicht gewirkt, kommt der Kunde nicht wieder. Eine seriöse SEO-Agentur ist also ohnehin auf Performance getrimmt.
Danke für diesen herrlichen Artikel. Das Fazit hat mich sehr zum lachen gebracht. Das Problem in unserer Branche ist leider das viele gebrandmarkt sind von den üblich Verdächtigen und auf Nummer sicher gehen wollen.
Bei mir wurd auch letztens ne Anfrage gestellt „Ja wir hätten gern son bisschen SEO!“ Und das am besten für nix 😀 Bei manchen ist das Bewusstsein auch immer noch erschreckend 🙂
grtz
Das Modell hört sich ja recht vielversprechend an, allein die Umsetzung dürfte schwierig werden.
Ein Modell mit einem festen Betrag, der auf jeden Fall
vom Kunden bezahlt werden muss, und einer Provision bei Erfolg erscheint mir am sinnvollsten. Über das Verhältnis dieser beiden Beträge lässt sich sicher trefflich streiten. Ich würde etwa 70 Prozent Fixum und 30 Prozent Erfolgsprämie als realtisch ansehen. Also man vereinbart 1400 Euro als Festbetrag und 600 Euro bei Erreichen eines bestimmten Zieles.
Ich lese diesen Blog heute zum zweiten mal und habe mich gerade eben weggelacht 🙂 Du schreibst grandios 🙂 Das Thema was du ansprichst hat natürlich doch eine gewisse Brisanz, dennoch scheint das aktuell in aller Munde zu sein. Erst kürzlich haben wir für eine unserer Seiten Angebote eingeholt und bekamen von einem SEO-Profi zu hören, dass er nur bei Erfolg Honorar in Höhe X bekommt, da sein Angebot darüber hinaus höher als das der Konkurrenz war, war in dem Fall gar nicht ausschlaggebend, denn für mich klang dieses Angebot gänzlich unseriös. Ich bin mal gespannt, was in der Zukunft zu dem Thema noch kommen wird.
Auch wir als Agentur hatten lange Zeit Vorbehalte gegen ein solches Abrechnungsmodell. Einige Gründe warum das so war werden ja auch vortrefflich im Beitrag erwähnt. Allerdings haben wir in vielen Kundengesprächen immer wieder die Forderung nach genau so einem Preismodell zu hören bekommen und haben uns nun dazu entschlossen ein eben solches Vergütungsmodell auch umzusetzen. Wobei auch wir nicht auf völlige monatliche Zahlungen verzichten diese aber gegenüber einem „normalen“ Modell schon drastisch reduziert haben. Manche Kunden wollen einfach nicht monatlich Bezahlen ohne schon ein konkretes Ziel erreicht zu haben – in gewisser Hinsicht auch verständlich wie ich finde.
Das ist auch eines der Probleme warum viele SEOs lieber eigene Projekte machen, und sich gar nicht erst auf solchen Schwachsinn, Bezahlung bei Erfolg einlassen.
Kann dann gut sein das manches Unternehmen eher einen ernst zu nehmenden Gegner in der Serps hat 🙂
@ Alexander, wäre toll wenn du bei mir anfangen könntest, Geld bekommst du aber erst wenn die gesagten Ziele erreicht sind, kann sich also nur um paar Monate handeln, dürfte ja kein Thema sein, Google ist bestimmt so kulant und bearbeitet deine Anfrage besonders schnell.
Auf Erfolgsbasis zu Arbeiten kann eine gute Sache sein. Dabei gilt natürlich Erfolg genau zu definieren. Mann kann gerade den KMUs aber auch erklären das Sie ihr Budegt auf andere Weise verbrennen können, ich bin der Auffassung an SEO geht auf lange Sicht nichts vorbei.
Dieser Beitrag ist ja schon alt, aber ich finde es trotzdem immer noch klasse geschrieben!
Allerdings muss ich aus Kundensicht auch sagen, dass es grade bei hart umkämpften Keyword Kombinationen schwer zu vermitteln ist, warum man hohe Summen zahlen soll – wenn ein Erfolg doch vielleicht (wenn überhaupt) erst nach Monaten zu sehen ist.
Naja, aber aus Unternehmenssicht, ist das Gegenteil auch schwer nachvollziehbar ist….
Schwer zu sagen wie das perfekte Modell aussieht 🙂
Sehr gut geschriebener Artikel. Zahlung auf Performance-Basis kann von Vorteil sein.
Super Artikel! Respekt. Auch nach so vielen Jahren immer noch brandaktuell. Eigentlich sehr traurig für die Branche, aber gut für dich lieber Michael 😉