Es ist kein Hexenwerk, eine neue Website so zu gestalten, dass Suchmaschinen den Inhalt gut indexieren können. Klar ist: nur, wer im Index ist, kann auch gefunden werden. Erstaunlich, dass diese Suchmaschinenoptimierung (SEO) zum Start einer neuen Webpräsenz noch immer so häufig vernachlässigt wird. Auch von großen Unternehmen. Michael Dunker gibt Tipps für die Programmierung der neuen Website.

Geben Sie der Suchmaschine einen Weg vor, damit Ihre Seite gut indexiert werden kann. SEO für die neue Website. Foto: Michael Dunker.

Geben Sie der Suchmaschine einen Weg vor, damit Ihre Seite gut indexiert werden kann. SEO für die neue Website. Foto: Michael Dunker.

SEO: Programmiertipps für die neue Website

Unsere TESTROOM GmbH berät neben sehr kleinen und großen börsennotierten Konzernen auch viele mittelständische Unternehmen. Einige von ihnen haben noch gar keine Internetseite. Andere besitzen zwar eine Webpräsenz, können aber nichts damit anfangen. Häufig sind die Domains recht alt (gute Voraussetzung), die Programmierung aber eben auch. Es muss also eine neue Seite her. Mit so einer neuen Website lassen sich Kundenkontakte und die Effizienz des Vertriebskanals Internet enorm steigern. Doch zunächst muss das Verständnis der Firmenlenker für das Geschäftsmodell Internet geschärft werden. Danach ist es die schwierigste Aufgabe, die Instrumente zum Erreichen der gesteckten Ziele zu erklären. ein zentraler Punkt ist die Suchmaschinenoptimierung.

Auch wir beten, wie die meisten Suchmaschinenoptimierer dieser Welt, immer die gleichen Zahlen herunter:

Suchmaschinen vermitteln über 80 Prozent der Neukunden-Kontakte im Internet. Um eine möglichst große Zahl von Besuchern auf eine Internetseite zu lenken, muss die Seite also für Suchmaschinen optimiert sein. Besonderes Augenmerk gilt hier Google mit einem Marktanteil von über 90 Prozent.

Longtail: Suchwort-Kombinationen für Kunden und Suchmaschinen

Oftmals soll die neue Website keinen Shop beinhalten, sondern das Unternehmen vorstellen, repräsentieren, eine Visitenkarte sein und die Leistungen beschreiben, um als Vertriebskanal Geschäft zu generieren. Dabei muss das Unternehmen auf bestimmte Wortkombinationen (Keywords) fokussieren, die den Geschäftszweck des Unternehmens am besten beschreiben. Das Schwierige dabei: Diese Wortkombinationen müssen auch von den potentiellen Kunden gesucht werden – über eine Suchmaschine, meist Google. Je spezieller die Suchwortkombinationen, desto besser. Denn wer mehrere Worte in eine Suchmaschine eintippt, verrät eher seine Intention, die hinter der Anfrage steht: Wer „Navi“ eintippt, kann vieles an Informationen wollen, wer dagegen „Navi Vergleich“ eintippt, möchte sich wohl Rat zu einer Kaufentscheidung eines Navigationssystems holen. Der Fachbegriff für diese Mehrwort-Abfragen ist „Long Tail„. Viele Firmen, die im Internet erfolgreich sein wollen, stürzen sich auf die Einwort-Anfragen wie „Kredit“. Viel lukrativer ist dagegen, mit einer hohen Anzahl an Mehrwort-Abfragen auf den ersten Suchergebnisseiten gelistet zu sein. Hier ist die so genannte Konversionsrate aus den vorgenannten Gründen viel höher. Das heißt: von den Seiten-Besuchern wird ein größerer prozentualer Anteil die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens erwerben wollen.

Oftmals haben die für ein Unternehmen relevanten Suchwort-Kombinationen (Keywords) ein recht hohes monatliches Suchvolumen. Natürlich lohnt es sich dann besonders, in den Suchmaschinen oben aufzutauchen. Wichtig ist hier: die erste Seite (und am besten die ersten drei Plätze) sind Pflicht. Denn kaum ein User klickt sich auf die zweite Suchergebnisseite (SERP) von Google vor.

Natürlich gehören zu einer Suchmaschinen freundlichen Programmierung von Internetseiten die Texte auf der Seite: Ein wichtiger Faktor in der Bewertung durch Suchmaschinen ist die Relevanz einer Website für bestimmte Keyword-Kombinationen. Dazu ist es notwendig, suchmaschinenoptimierte Texte für jedes adressierte Keyword auf der Seite anzubieten. Grob erklärt: Der Suchmaschinen-Roboter (etwa der Google-Bot) scannt eine Seite regelmäßig und prüft den Inhalt der Texte. Kommen bestimmte Keywords und Textteile häufig vor, stuft der Bot, bzw. die Suchmaschine, diese als für die Website relevante Suchbegriffe ein. Eine Optimierung der Überschriften und Texte ist daher ein entscheidender Schritt zur Verbesserung im Ranking. Darüber hinaus ist es wichtig, eine Seite nicht nur für Suchmaschinen zu optimieren, sondern im gegenteil zuallererst für die Menschen, die eine Seite besuchen. Es sollte also auf eine gute Gebrauchstauglichkeit (Usability) geachtet werden. Die zentrale Frage hierbei: Finden Besucher, wonach sie suchen?

Eine perfekte Technik hinter den Texten ist ebenfalls Pflichtübung. Die programmierende Agentur sollte folgende Dinge berücksichtigen (für eine Agentur oder einen Programmierer sollte das Standard sein, ich nenne dennoch auch die Basics):

  • Schlanker Programmier-Code im Verhältnis zur Textmenge.
  • Einsatz aller wichtigen Meta-Tags wie Title, Description, Kewords. Diese Tags sollten für jede Unterseite individuell angefertigt werden (je nach Größe der Seite auch automatisch realisierbar).
  • Erstellen einer Sitemap (Google-Tipps zum Erstellen einer Sitemap) zur besseren Indizierung und Implementierung in den Google Webmastertools (dient später auch der Kontrolle).
  • Erstellen einer Robots.txt mit evt. Ausschlüssen.
  • Vernünftiger Einsatz von Nofollow-Attributen, um die interne Verlinkung in die gewünschten Bahnen zu lenken und unwichtige Seiten (AGB, Impressum etc.) auszuschließen. Hier gibt Google Tipps zu Nofollow-Links.
  • Sprechende URLs, keine Session-IDs, zur Verbessung der Indizierung und Einschätzung des Contents für die SUMAs
  • Kluge interne Verlinkung mit wichtigen Keywords als Ankertext (wenn Drop-Down-Menüs, dann zusätzlich Alternativen, denn die SUMA kann eine Drop-Down-Liste nicht bedienen).
  • Einbau einer Blog-Funktionalität, um später inhouse kontinuierlich neuen Content zu publizieren – Suchmaschinen mögen wachsende Inhalte. Hier könnte ein optmiertes WordPress mit entsprechenden Plugins am besten geeignet sein.
  • Keine Frames, möglichst wenig Flash (nach wie vor schwer indizierbar).
  • Alt-Texte für die Fotos – für die Suchmaschinen und ein barrierefreies Internet.
  • Vorsicht vor Duplicate Content (sowohl bei „www.xyz.de“ und „http://xyz.de wie bei den URLs)
  • Klare Hierarchie und Navigation (inkl. Breadcrumb Navigation).

Diese Liste mit Tipps ist keine Anleitung für Laien, soviel ist klar. Aber die Punkte taugen für eine Checkliste, wenn Unternehmen mit Programmierern über den Aufbau einer neuen Website sprechen. Die Programmierer verstehen die Punkte in jedem Fall. Die Liste mit Tipps zur Suchmaschinenoptimierung macht ganz deutlich: SEO ist keine Zauberei, sondern harte Arbeit mit dem Ziel Informationen klar zu strukturieren und auffindbar zu machen.

Mehr Informationen über Michael Dunker.