
Googles KI-Suche: Wie die „Übersicht mit KI“ den Website-Traffic verändert – und was Publisher jetzt tun können
- April 11, 2025
- by
- Michael Dunker
Seit März 2025 ist Googles neue Funktion „Übersicht mit KI“ (AI Overviews) auch in Deutschland aktiv. Diese KI-generierten Zusammenfassungen erscheinen oberhalb der klassischen Suchergebnisse und liefern direkte Antworten auf Nutzerfragen. Während dies für Nutzer bequem ist, stehen Publisher und Content-Ersteller vor einer Herausforderung: Der organische Traffic auf ihre Websites sinkt spürbar.
Inhalt
- 1 Der Rückgang des Website-Traffics: Zahlen und Fakten
- 2 Warum die AI Overviews für Publisher problematisch sind
- 3 Strategien für Publisher: Wie man trotz AI Overviews sichtbar bleibt
- 4 Nutzerabsichten und die Auswirkungen der AI Overviews
- 5 Chancen durch Verlinkungen in der AI-Übersicht
- 6 FAQ: Googles AI Overviews und ihre Auswirkungen auf Publisher
Der Rückgang des Website-Traffics: Zahlen und Fakten
Die Einführung der AI Overviews hat zu einem signifikanten Rückgang der Klickzahlen auf organische Suchergebnisse geführt. Eine umfassende Analyse von 19 Studien zeigt, dass die Klickrate (CTR) im Durchschnitt um 8,9 % gesunken ist. Besonders betroffen sind kleinere und mittelgroße Websites in den Bereichen Reisen, DIY, Kochen und Lifestyle, die Traffic-Verluste von bis zu 70 % verzeichnen. In den USA haben diese Veränderungen bereits zu rechtlichen Schritten geführt. Das Bildungsunternehmen Chegg reichte eine Klage gegen Google ein, da die AI Overviews den Bedarf an originalen Inhalten verringern und somit die finanzielle Grundlage für Publisher untergraben.
Warum die AI Overviews für Publisher problematisch sind
Die AI Overviews liefern Nutzern direkte Antworten auf ihre Fragen, wodurch der Bedarf, auf weiterführende Links zu klicken, sinkt. Obwohl Google Links zu den Originalquellen in den Overviews integriert, erfolgt der Klick seltener, da die Nutzer bereits die gewünschten Informationen erhalten haben. Dies führt zu einem Rückgang des Traffics auf den Websites der Publisher und beeinträchtigt deren Einnahmen, insbesondere wenn diese auf Werbeeinnahmen oder Affiliate-Programme angewiesen sind.
Strategien für Publisher: Wie man trotz AI Overviews sichtbar bleibt
Trotz der Herausforderungen bieten sich Publishern Möglichkeiten, ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu erhalten oder sogar zu steigern:
Qualitativ hochwertige Inhalte erstellen: Inhalte sollten präzise, umfassend und aktuell sein, um von der KI als vertrauenswürdige Quelle erkannt zu werden.
Strukturierte Daten nutzen: Durch den Einsatz von strukturierten Daten (Schema Markup) können Inhalte für Suchmaschinen besser interpretierbar gemacht werden, was die Chance erhöht, in den AI Overviews berücksichtigt zu werden.
Long-Tail-Keywords fokussieren: Die Optimierung auf spezifische, längere Suchanfragen kann die Sichtbarkeit erhöhen, da die AI Overviews auch Inhalte außerhalb der Top-10-Ergebnisse einbeziehen.
Markenbekanntheit stärken: Eine starke Marke kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Inhalte in den AI Overviews zitiert werden.
Regelmäßige Aktualisierung der Inhalte: Aktuelle Informationen werden von der KI bevorzugt, daher sollten Inhalte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.
Monitoring und Analyse: Die Auswirkungen der AI Overviews auf den eigenen Traffic sollten kontinuierlich überwacht werden, um Strategien entsprechend anzupassen.
Nutzerabsichten und die Auswirkungen der AI Overviews
Ein entscheidender Aspekt, der bei der Betrachtung der neuen Google-Suche mit KI-Integration berücksichtigt werden muss, ist die unterschiedliche Absicht, mit der Nutzer Suchanfragen stellen. Nicht jede Suchanfrage hat die gleiche Zielsetzung:
Informationsorientierte Suchen (Know): Nutzer stellen konkrete Fragen und suchen präzise Antworten. Diese Suchanfragen sind am stärksten von den AI Overviews betroffen, da Google die Antwort direkt auf der Suchergebnisseite liefert und keinen Anreiz mehr bietet, auf externe Websites zu klicken.
Navigationsorientierte Suchen (Go): Hier möchten Nutzer gezielt eine bestimmte Website finden, etwa „Zegna Sneaker“ oder „Michael Dunker Blog“. Diese Suchen sind weniger betroffen, da Nutzer bewusst ein bestimmtes Ziel ansteuern.
Transaktionsorientierte Suchen (Do/Buy): Nutzer haben eine konkrete Kaufabsicht, etwa „beste Kaffeemaschine kaufen“ oder „Flug nach Mallorca buchen“. Hier bleibt der Klick auf externe Seiten wichtig, denn die AI Overviews bieten in der Regel keine vollständige Transaktion, sondern leiten die Nutzer weiterhin auf Shops oder Buchungsportale weiter.
Für Publisher bedeutet dies: Inhalte, die rein auf das Beantworten einfacher Wissensfragen abzielen, werden künftig weniger Traffic generieren. Wer jedoch Inhalte anbietet, die tiefergehende Recherchen unterstützen oder zum Kauf führen, hat weiterhin gute Chancen, Traffic über Google zu erhalten.
Chancen durch Verlinkungen in der AI-Übersicht
Trotz aller berechtigten Kritik bieten die AI Overviews auch eine neue Chance für Publisher: In der KI-Übersicht selbst verlinkt Google die Quellen, aus denen die Antwort generiert wurde. Wer es schafft, mit hochwertigen, vertrauenswürdigen Inhalten in diesen Quellenkreis aufgenommen zu werden, kann seine Sichtbarkeit sogar erhöhen. Seiten, die als Referenzquelle genannt werden, profitieren von einer stärkeren Autoritätswahrnehmung bei den Nutzern – und können über gezielte Klicks aus der Übersicht heraus auch weiterhin wertvollen Traffic aufbauen.
Es wird also umso wichtiger, Expertise, Relevanz und Vertrauenswürdigkeit (E-A-T) im eigenen Content konsequent auszubauen und eine starke digitale Marke zu etablieren.
FAQ: Googles AI Overviews und ihre Auswirkungen auf Publisher
Die AI-Übersicht (AI Overviews) ist ein neues Feature von Google, das auf Basis von Künstlicher Intelligenz direkte Antworten auf Nutzerfragen liefert. Diese Zusammenfassungen erscheinen oberhalb der klassischen Suchergebnisse.
Da viele Fragen direkt auf der Suchergebnisseite beantwortet werden, klicken Nutzer seltener auf weiterführende Links. Dies führt zu einem spürbaren Rückgang des organischen Traffics auf den Websites der Content-Ersteller.
Vor allem informationsorientierte Suchen (Know-Queries) sind betroffen. Nutzer, die nur eine schnelle Antwort suchen, bleiben direkt auf der Google-Seite, ohne externe Websites zu besuchen.
Ja, Google verlinkt die Quellen, aus denen die KI ihre Informationen bezieht. Publisher, die als Quelle genannt werden, können von zusätzlicher Sichtbarkeit und gesteigerter Autorität profitieren.
Durch hochwertigen, aktuellen Content, die Verwendung strukturierter Daten, eine starke Markenbildung sowie die Fokussierung auf transaktionale und komplexere Suchanfragen können Publisher weiterhin relevante Sichtbarkeit erzielen.
Je nach Funnel-Stufe (Upper, Mid, Lower) sind unterschiedliche Inhalte gefragt. Während informationsgetriebene Inhalte stärker durch AI Overviews ersetzt werden, bleiben transaktionale Suchanfragen eine wichtige Traffic-Quelle.